Psalms 139

Text: Psalm 139,1-24 Der 139. Psalm hat die Überschrift: Ein Psalm Davids, vorzusingen. Er enthält ein unvergleichliches Bekenntnis von der Allwissenheit, Allgegenwart und gesamter Vorsehung GOttes, und was diese Betrachtungen und Erfahrungen im Herzen wirken sollen. Zu erst legt er seine gewissenhaften Erfahrungen vor, von der Allwissenheit GOttes, mit dem Bekenntnis, wie sein eigenes Erforschen nicht so weit reiche, V.1-6. Hernach ein eben so durchdringendes Bekenntnis von der Allgegenwart und Allmacht GOttes, unter abermaliger tiefer Vernichtigung seiner selbst, V.7-18. Darauf entzündet sich in seinem Herzen eine eifrige Anrufung der erwachenden Rache GOttes wider die Gottlosen, unter Bezeugung seines eigenen Hasses über sie, V.19-22. Den Beschluß macht ein herzliches Gebet, daß GOtt ihm seine Allwissenheit rund Allgegenwart wolle zu gut kommen lassen. wie ist es so gut, wenn einem Alles an GOtt so, V.23. 24, recht anständig, tröstlich, brauchbar ist, und sich einer mit friedlichem Herzen so darunter beugen kann, wie David in diesem Psalmen tut; wenn man des elenden Streitens wider GOtt, der frechen Gedanken wider die Vorsehung und Regierung GOttes, der unlittigen, schwierigen, verwegenen Klagen los ist über den Ursprung des Bösen, über die Fortpflanzung des Bösen, durch Zeugung und Geburt, über die einem daher anklebende Temperaments=Sünden, wenn man davon durch Gnade los ist, und GOtt als Den fassen kann, von welchem als dem Vater der Lichter auch noch in der Natur gute Gaben, noch vielmehr aber aus der Erlösungs=Gnade nun vollkommene Gaben von oben herabkommen. Wie tut es einer Seele, die sich durch das Wort der Wahrheit von der Sünde abziehen, und in einen rechtmäßigen Haß wider alles Arge lassen will, hernach so wohl, wenn sie vor dem GOtt, der nahe ist, keine Heimlichkeiten, keinen heimlichen Zusammenhang mit dem Bösen hat, noch zu haben begehrt, sondern vielmehr im Gewissen einen tröstlichen Widerschein genießen kann von dem, was GOtt von uns weiß.
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